Am Morgen des 5. Tages sind wir
mit der ersten Maschine der Air Rarotonga nach Aitutaki mit einer 18 - sitzigen
Propellermaschine geflogen.
Der Landeanflug ist atemberaubend. Die Insel
mit der Lagune bietet einen Ausblick, den man so leicht nicht mehr vergißt. Vielerorts wird behauptet, daß
die Lagune von Aitutaki zu den schönsten der Welt
gehöre. Wir sagen : Stimmt!
Inmitten des dunkelblauen Ozeans
sieht man die Lagune in den vielfältigsten Blautönen schimmern, und die Insel
erhebt sich hieraus wiederum in satten Grün- und Brauntönen.
Nach der Landung steht man am
Flugplatz, vor einer kleinen Holzhütte, der Abfertigungshalle. Der Flugplatz
ist Teil des Golfplatzes von Aitutaki. Während der
Abfertigung ruht das Golfen allerdings. Daß es sich
hier um einen Golfplatz handelt, erkennt man daran, daß
hin und wieder ein paar Fähnchen eingesteckt sind. Einen typischen Golfrasen
gibt es hier nicht, und Spieler haben wir während unseres Aufenthaltes auch nur
1 - 2 mal gesehen.
Jeder wird am Flugplatz abgeholt,
denn Linienbusse, Taxen oder sonst irgendwelche öffentlichen Verkehrsmittel
gibt es auf dieser Insel nicht!
Die Insel hat eine Landfläche von
18 qkm und wird von einem dreieckigen Riff von ca. 15 km Seitenlänge umgeben.
Eine nur zum Teil asphaltierte Straße führt längs der Insel, eine quer. Die
Kreuzung der beiden Straßen stellt den Hauptverkehrsknotenpunkt der Insel dar.
Hier findet man eine kleine Post und ein kleiner Markt, unmittelbar an einem
kleinen Naturhafen gelegen. Kleinere Wege laufen ab und zu parallel zur
Hauptstraße, enden aber meist in einem Feld oder vor einem Blätterwald. Die
Orientierung auf der Insel ist also ganz leicht.
Auf der Insel gibt es ein großes
Hotel, liegt aber weit außerhalb. In der Nähe der Ortschaften (winzige ineinandergewachsene Hüttenansammlungen) sind einige
private Unterkünfte zu bekommen.
Wir sind in den "Aitutaki Lodges"
abgestiegen. Hier gibt es insgesamt 8 kleine Bungalows, auf einer Anhöhe
gelegen und mit Blick über die Lagune. Sehr schön gelegen, aber auch sehr, sehr
einsam. Die ersten fünf Tage waren wir die einzigen Gäste, danach kam noch ein
Ehepaar hinzu.
Die Unterküfte
sind relativ neu und zur Selbstversorgung komplett eingerichtet.
Zur Hauptkreuzung sind es ungefähr
3 Kilometer, aber mit einem stetigen Anstieg. Um hier einigermaßen mobil zu
sein, ist die Anmietung eines Mopeds sehr ratsam.
An der Hauptstraße gibt es kleine
Einkaufsläden, in denen man von der Sicherheitsnadel bis hin zu Lebensmitteln
alles für den täglichen Gebrauch einkaufen kann. Sonntags ist alles
geschlossen!
Hier finden sich auch zwei
empfehlenswerte "Restaurants". Das Rapae
Hotel und Ralphie's Bar. Wenn man hier am Abend etwas
essen möchte, ist es sinnvoll, bereits irgendwann am Tag einen Platz zu
reservieren. Nicht das man abends keinen Platz mehr bekommt, vielmehr wird man
kostenlos zu einem verabredeten Zeitpunkt an der Unterkunft abgeholt und
anschließend wieder kostenlos nach Hause gebracht.
Am Freitagabend sind, wie auf Rarotonga, die Inselbewohner wieder unterwegs. Dann werden
Folkloreaufführungen im Rapae und im Ralphie's aufgeführt. Die Darbietungen sind noch nicht zu
sehr auf Tourismus getrimmt und deshalb sehr reizvoll und sehenswert. Die
Aufführungen werden überwiegend von den Inselbewohnern besucht, darunter nur
einige wenige Touristen. Nach den Veranstaltungen wird bis in den frühen Morgen
getanzt und gefeiert.
Tagsüber kann man in der weiten
Lagune schwimmen und schnorcheln oder einfach nur den Riesenschildkröten in der
Lagune zuschauen . Die Strände sind erstklassig und
meist, so weit das Auge reicht, einsam und
menschenleer.
An Aktivitäten werden täglich
Ausflüge zu den vorgelagerten Motus (kleine Inseln)
angeboten. Während der Fahrt durch die Lagune werden Schnorchelstops
eingelegt. Die Unterwasserwelt ist hier so, wie man sie aus vielen
faszinierenden Filmberichten kennt.
Die Motus
selbst sind kleine Inseln, die man leicht in 10 - 20 Minuten zu Fuß umrundet
hat. Zur Mittagszeit wird Fisch und Fleisch gegrillt und mit anderen
Spezialitäten als Lunch angeboten (ist im Ausflugspreis inbegriffen). Ansonsten
kann man hier herrlich baden. Die palmgesäumten, weißen Puderzucker-Strände
sind hier ziemlich flach. Das Wasser hat hier die Farbe von einem Swimmingpool.
Auch die Wassertemperatur ist
gleich einem beheizten Pool. Einfach phantastisch.
Die Touren nehmen einen ganzen Tag
in Anspruch.
Ein weiteres "muß" auf der Hauptinsel ist, am Spätnachmittag die
höchste Erhebung der Insel zu besteigen. Auf der Spitze hat man einen Überblick
über die gesamte Lagune. Hier oben kann man in der Nachmittagssonne mit dem
Fotoapparat ausschließlich Postkartenfotos knipsen. Was anderes hier oben zu
fotografieren ist überhaupt nicht möglich. Wenn dann noch der Sonnenuntergang
naht, hat man Bilder im Kasten, die man wahrscheinlich nie mehr vor die Linse
bekommt. Der Aufstieg ist leicht in 10 -20 Minuten zu bewältigen. Also, nicht
verpassen!
Ansonsten hatten wir auf der Insel
keine Zeitungen und kein Fernsehen. Ein kleines Radio war schon vorhanden, das
wir aber nicht benutzten, weil nur 1 Sender zu empfangen war, der erstens
schlecht zu empfangen war und zweitens hauptsächlich Kirchenlieder sendete.
Also auf einer kleinen Insel, und
für uns Touristen keine geeigneten Medien vorhanden!
Es macht überhaupt nichts aus. Die
Welt funktioniert trotzdem !!
Am Abflugtag sind wir mit der
letzten Maschine gegen 16:00 Uhr nach Rarotonga
zurückgeflogen, um dann gegen 23:00 Uhr weiter nach Tahiti zu fliegen. Die
Wartezeit auf Rarotonga haben wir uns bei Trader
Jacks verkürzt. Am Flugplatz kann man die Koffer deponieren und im Shuttlebus zur City fahren. Rechtzeitig zum Abflug wird man
wieder in der City abgeholt.