Früh am Morgen, gegen 02:10 Uhr
sind wir auf Tahiti gelandet. Hier muß man sich,
sofern man nicht auf Tahiti einen Zwischenstop
einlegt, auf eine längere Wartezeit einrichten. Der erste Flug nach Bora Bora geht mit Air Tahiti um 07:30 Uhr. Die Wartezeit kann
man sich im Flughafencafe verkürzen. Achtung ! Sehr teuer ! ( 2 Dosen Cola
umgerechnet 3x teurer als in D). Zur Eingewöhnung auf die hohen Preise in
gesamt Französisch Polynesien ist hier allerdings der geeignetste Ort.
Nach einem ca. 1-stündigem Flug
über wirklich beeindruckende Inseln und Atollen ist der Landeanflug auf Bora Bora sehenswert. Man sollte möglichst auf der linken Seite
im Flugzeug sitzen, hier hat man den besten Blick auf die Insel.
Nach der Landung wird man im
Flughafengebäude empfangen und entsprechend der Hotelbuchung weitergeleitet.
Der Flugplatz liegt auf einem vorgelagerten Motu und
zur Hauptinsel ist ein Schiffstransfer unumgänglich. Wenn man in einem der
vielen Luxushotels gebucht hat, wird man von einem hoteleigenen Schiff abgeholt
und ins Hotel gebracht. Alle anderen (die meisten Passagiere) werden mit dem
Flughafentransferschiff in ca. 30 Minuten zum kleinen Hafen von Bora Bora gebracht. Hier herrscht zuerst einmal ein heilloses
Durcheinander, aber keine Panik! Am Pier stehen einige Busse - umgebaute LKW
mit einem überdachten Aufbau und Sitzplätzen - die berühmten Le Truck.
Die Le Truck haben kleine handgemalte Schildchen, auf denen man früher oder
später das gebuchte Hotel findet. Die Fahrer nehmen die Koffer in Empfang und
wenn der Pier von ankommenden Touristen geräumt ist, fahren die Busse los.
Unmittelbar vor den jeweiligen Hotels hält der Bus an, um die Gäste auszuladen.
Wir sind im Bora Bora Motel (nicht zu verwechseln mit Bora Bora Hotel) untergekommen. Preislich eine gute Alternative
zu den anderen Hotels. Das Hotel liegt am besten Strand von Bora Bora mit direktem Zugang zum Strand und Blick auf die
westliche Lagune und auf das Luxushotel Moana Beach
Parkroyal.
Weiterer Vorteil des Bora Bora Motels ist die Möglichkeit der Selbstversorgung. Die
Zimmer sind mit einer kompletten Küchenzeile ausgestattet. Ein großer
Supermarkt liegt direkt gegenüber dem Motel auf der anderen Straßenseite. Hier
bekommt man alles für den täglichen Gebrauch. Kleinere Speiselokale befinden
sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.
Erwähnenswert sind die Preise auf
Bora Bora, bzw. in Französisch Polynesien. Die
Lebenshaltungskosten sind hier sehr hoch. Die Insulaner unterliegen immer noch
einem wirtschaftlichen Diktat Frankreichs, d.h., alle Lebensmittel werden von
Frankreich geliefert. Die Kosten sind entsprechend hoch. Auch die Insulaner von
Französisch Polynesien leiden natürlich hierunter. Trotzdem sollte man sich
darüber nicht allzu sehr ärgern, denn man kann sowieso nichts daran ändern und
die Urlaubsfreude würde hierunter auch leiden.
Also, Zähne zusammen,
Portemonnaies auf!
Um die Insel näher kennenzulernen
ist es sinnvoll, sich ein Fahrrad zu mieten. Meist werden die Fahrräder für 2
Stunden, den halben Tag oder einen ganzen Tag vermietet. Die Insel ist bequem
in 1 - 1 1/2 Stunden umrundet. Ansonsten sind hier alle Arten von
Wassersportaktivitäten möglich.
Ein ganz besonders
Erlebnis ist ein ganztägiger Ausflug mit einem Boot durch die Lagune. Der Preis
hierzu ist im Gegensatz zu den anderen Preisen erschwinglich und nach unserer
Auffassung in Ordnung für das, was man hier geboten bekommt. Ein echtes
Abenteuer !
Der Ausflug findet in einem
Auslegerboot statt. Beim Ablegen trompetet der Bootsführer auf einer
Riesenmuschel, genau so wie man es von den Polynesier kennt. Die erste Station in der Lagune ist
bereits ein absoluter Höhepunkt. Weit draußen, fast am Außenriff kann man
hautnah das Füttern von Haien miterleben. Wer Lust hat, steigt aus dem Boot in
das kniehohe Wasser. Der Bootsführer zeigt eine imaginäre Linie, wo das seichte
Wasser in ca. 2 Meter Tiefe übergeht. Hier kann man sich hinknien oder hinlegen
und mit Schnorchelausrüstung die Unterwasserwelt
betrachten. Plötzlich tauchen Haie auf und der Bootsführer hält ihnen
Fischfetzen entgegen. Die Haie nehmen diese Nahrung an.
Der Abstand der Zuschauer zu den
Haien ist lediglich 1 - 2 Metern. Die Haie sind nicht dressiert, es stören
keinerlei Zäune oder andere Absperrungen. Auch bewegen sich die Haie ab und an
auf die Zuschauer zu, drehen aber kurz vorher wieder ab. Ein absolut
aufregendes Ereignis. Wo kann man sonst als Schnorchler
oder als Zuschauer so unmittelbar mit Haien in Berührung kommen?
Angst? Hat jeder!
Der Bootsführer hat versichert, das noch nie etwas passiert wäre, wenn man sich an seine
Anweisungen halten würde. Man tut es!
Nachdem genug Adrenalin
verschüttet wurde geht es gemütlich im Boot weiter. Nächste Station ist ein Schnorchelgang über einem Unterwassergarten innerhalb der
Lagune. Hier hat man genügend Zeit die Korallenbänke auf einer Länge von
ungefähr 300 Meter zu bewundern.
Danach fährt das Boot weiter rund
um die Insel. Vom Wasser her kann man die luxuriösen Hotelanlagen bewundern.
Dann nochmals ein Stop, mitten in der Lagune. Wenn man aus dem Boot aussteigt
steht man hier ungefähr im1 1/2 Meter tiefen Wasser. Hier schwimmen einige
riesige Mantas herum, die durch das Futter des Bootsführers angelockt werden.
Wenn man schnell und geschickt ist, hat man hier Gelegenheit die Mantas
anzufassen oder sogar festzuhalten und sich einige Meter durchs Wasser ziehen
zu lassen. Wieder ein Erlebnis der besonderen Art!
Nach diesem Stop
geht es weiter rund um die Insel. Zur Mittagszeit hält das Auslegerboot auf
einem kleinen Motu um hier zu picknicken. Zu Essen gab es genügend Fisch, Huhn und jede Menge Beilagen.
Dazu gab es sogar genügend Rotwein, Weißwein und alkoholfreie Getränke. Auch
ein Dessert fehlte nicht.
Im weiteren Verlauf der
Lagunenumrundung wird ein Schwimmstop an einer Stelle
eingelegt, wo der Sand so fein wie Puderzucker ist. Das Wasser ist hier mind.
30 Grad warm und in den unterschiedlichsten "Swimmingpool"-Farben.
Einfach hineinlegen und die Lagune bewundern.
Als letzten Stop
wird noch mal ein Schnorchelstop angeboten, der
allerdings nur von geübten Schnorchlern wahrgenommen
werden soll. Über einem tiefgelegenen Riff lockt der Bootsführer riesige
Muränen aus Spalten und Höhlen. Die Muränen schießen nach oben, um die
Fischfetzen zu erhaschen. Der Guide ist hier besonders darauf bedacht, das die mitschwimmenden Schnorchler sich
an seine Anweisungen halten und entsprechend hinter ihm bleiben, da die Muränen
nach Aussage des Bootsführers doch etwas gefährlich wären. Noch mal ein
kribbelndes Erlebnis für den, der am Schnorchelgang
teilnimmt.
Gegen Abend legt das Auslegerboot
wieder an und die Gäste werden mit lauten Tönen aus der Riesenmuschel
verabschiedet. Ein wirklich toller und empfehlenswerter Ausflug.
Sehenswert ist auch die legendäre
Bar von Bora Bora "Bloody-Mary's".
Vor dem Eingang stehen große Holztafeln mit den Namen von Persönlichkeiten, die
diese Bar schon besucht haben. Hier ist das WHO IS WHO der High-Society
vertreten. Das Restaurant ist aber nicht nur den Königen, Königinnen,
Schauspielern, Schauspielerinnen, Sängern, Sängerinnen, Milliardären, Milliardärinnen
oder sonstigen schlagzeilenträchtigen Personen vorbehalten, sondern für
jedermann zugänglich. Leider war das Bloody-Mary's
während unserem Aufenthalt gerade wegen Renovierung geschlossen. (Vielleicht
mit ein Grund, warum wir deshalb nicht auf den Holztafeln stehen).
Nachtleben ist eigentlich auch nur
auf die Hotels beschränkt. Hier werden jeden Abend
polynesische Folklore dargeboten. Der Zugang hierzu ist für jeden frei.
Angenehm aufgefallen ist hierbei auch, daß kein
Speisen- oder Getränkezwang bei den Veranstaltungen herrscht.
Am Abfahrtstag wird man wieder vom
Le Truck vor dem Hotel eingesammelt und zum Shuttleboot
an den Hafen gebracht. Wir sind mit der letzten Maschine um 16:25 Uhr nach
Tahiti geflogen. Wenn man wiederum keinen Zwischenstop
auf Tahiti einlegen will, muß man auf dem Flugplatz
wieder einige Stunden bis zum Abflug ausharren.
Wir sind um 03:20 Uhr nach Los
Angeles gestartet. Nach einem Zwischenstop und einer
weiteren Übernachtung im Holiday Inn sind wir am nächsten Morgen ausgeruht
Richtung Heimat geflogen.